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Brücken in Sachsen

 

Brückenprüfung

Turnus

Die Kontrolle der Brücken in Sachsen erfolgt nach den Vorgaben der DIN 1076 »Ingenieurbauwerke im Zuge von Straßen und Wegen / Überwachung und Prüfung«. Dieses Regelwerk legt fest, dass alle Ingenieurbauwerke, zu denen neben Brücken auch Tunnel, Stützbauwerke, Lärmschutzbauwerke und Verkehrszeichenbrücken zählen, regelmäßigen Überprüfungen unterzogen werden.

Im Detail sieht der Prüfungsrhythmus wie folgt aus:

  • Hauptprüfung: Alle sechs Jahre erfolgt eine umfassende handnahe Prüfung der Brücken, bei der alle Bauteile gründlich kontrolliert werden. Diese Prüfungen werden entweder von den Dienststellen des LASuV selbst oder von beauftragten Ingenieurbüros durchgeführt.
  • Einfache Prüfung: Drei Jahre nach einer Hauptprüfung wird eine sogenannte Einfache Prüfung durchgeführt, bei der keine Besichtigungsgeräte zum Einsatz kommen.
  • Sonderprüfungen: Nach besonderen Ereignissen, wie Hochwassern oder Fahrzeuganprallen, sind darüber hinaus Sonderprüfungen notwendig.
  • Jährliche Besichtigung: Zusätzlich erfolgt einmal jährlich eine Besichtigung durch die Straßenmeisterei im Rahmen der Sicherstellung der Verkehrssicherheit.
  • Laufende Beobachtung: Zweimal jährlich sowie laufend im Rahmen der Streckenkontrolle werden die Bauwerke von der Straßen- als auch von der Geländeebene aus auf offensichtliche Schäden hin beobachtet.

Wertung und Noten

Bei den Prüfungen werden die Brücken nach einem bundesweit einheitlichen System bewertet, das in der »Richtlinie zur einheitlichen Erfassung, Bewertung, Aufzeichnung und Auswertung von Ergebnissen der Bauwerksprüfung nach DIN 1076« festgelegt ist. Die Bewertung erfolgt auf einer Skala von 1,0 bis 4,0:

  • 1,0-1,4: sehr guter Zustand
  • 1,5-1,9: guter Zustand
  • 2,0-2,4: befriedigender Zustand
  • 2,5-2,9: ausreichender Zustand
  • 3,0-3,4: nicht ausreichender Zustand
  • 3,5-4,0: ungenügender Zustand

 

Statistische Daten über Sachsens Brücken

Spannbetonbauwerke

Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) trägt Verantwortung für die Erhaltung und Sicherheit von über 2.500 Brücken im Staats- und Bundesstraßennetz – darunter 18 Spannbetonbauwerke in Ortbetonbauweise unter Verwendung eines spannungsrißgefährdeten Spannstahls. Diese unterliegen regelmäßigen und systematischen Prüfungen gemäß DIN 1076 durch qualifiziertes Fachpersonal und zertifizierte Ingenieurbüros. Zu den regelmäßigen Prüfungen treten bedarfsweise oder anlassbezogen Sonderprüfungen hinzu. Mit den aus den Prüfungen abgeleiteten Maßnahmen wird die Verkehrssicherheit der Brücken als auch anderen Ingenieurbauwerken gewährleistet.

Der Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden im September 2024 war von besonderer Tragweite für uns als Straßenbauverwaltung. Die Ursachenanalyse hat ergeben, dass der in den 1960er bis Anfang der 1990er Jahren verbaute sogenannte Hennigsdorfer Spannstahl eine zentrale Rolle beim Schadensbild gespielt haben könnte.

In der Folge wurden 19 Brücken im Zuständigkeitsbereich des LASuV mit vergleichbarer Bauweise identifiziert – neun auf Bundesstraßen (davon eine inzwischen abgerissen) und zehn auf Staatsstraßen – die einer vertieften technischen Untersuchung unterzogen wurden und werden.

Diese Sonderprüfungen umfassen:

  • Materialanalysen und statische Nachrechnungen
  • bedarfsweise Installation von Monitoring-Systemen zur Echtzeitüberwachung
  • Ableitung von Maßnahmen wie Instandsetzung, Verstärkung oder Ersatzneubau

Diese Entscheidungen werden auf Basis technischer Bewertungen getroffen – mit dem Ziel, die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer jederzeit zu gewährleisten.

Zwischenstand der Sonderprüfungen

 Stand: 24. November 2025

S 127, Brücke über die Bahngleise bei Zentendorf (Bw 4)

Die Begutachtung und Entnahme von Spannstählen, Verpressmörtel und Beton ist Ende März 2025 erfolgt. Die Ergebnisse aus den Laboruntersuchungen und die abschließende rechnerische Bewertung des Bauwerkes laufen derzeit.

B 156, Brücke über die Spree bei Uhyst

Anfang August 2025 wurde an der Brückenunterseite die Begutachtung und Entnahme von Spannstählen, Verpressmörtel und Beton abgeschlossen. Die Probenahme von Baustoffen auf der Brückenoberseite wird vorbereitet. Die abschließende Laborergebnisse stehen noch aus und die Nachrechnung läuft derzeit.
S 46, Brücke über die Pleiße bei Markkleeberg Am 20./21. August 2025 erfolgte eine Begutachtung der Brückenunterseite mit Probenentnahmen von Spannstahl, Verpressmörtel und Beton (siehe Meldung vom 15. August). Die Ergebnisse aus den Laboruntersuchungen und die abschließende rechnerische Bewertung des Bauwerkes laufen derzeit.
B 172, Bahnbrücke in Bad Schandau

Seit dem 21. Oktober 2025 ist die Brücke nur noch einspurig mit Ampelregelung befahrbar. Fußgänger können die Gehwege nutzen. Radfahrer müssen aus Sicherheitsgründen den Gehweg benutzen und das Rad schieben. Diese Verkehrsführung bleibt bis auf Weiteres bestehen. Umfangreiche Materialuntersuchungen haben gezeigt, dass die Brücke entlastet werden muss. Ein Ersatzneubau ist unausweichlich. Eine Behelfsbrücke wird vorbereitet. (siehe FAQ-Seite zu den Brücken in Bad Schandau)

B 172, Elbebrücke Bad Schandau

Die Elbebrücke in Bad Schandau ist seit dem 12. November 2025 wieder für den Verkehr bis maximal 30 Tonnen freigegeben. LKW müssen dabei einen Abstand von 50 Metern einhalten. (siehe FAQ-Seite zu den Brücken in Bad Schandau)

 

B 101, Brücke bei Großenhain

Die Sonderprüfung ist abgeschlossen. Das Bauwerk musste kurzfristig abgebrochen werden. (weitere Informationen auf der FAQ-Seite).

B 169, Brücke Bw 55h über die K 7510 und den Gärtitzer Bach bei Döbeln

Die Begutachtung und Entnahme von Spannstählen, Verpressmörtel und Beton ist am 20. Mai 2025 erfolgt. Die Ergebnisse aus den Laboruntersuchungen und die abschließende rechnerische Bewertung des Bauwerkes laufen derzeit.

S 169, Brücke nach Krippen über Bahnstrecke Die Begutachtung und Entnahme von Spannstählen, Verpressmörtel und Beton über dem Bahnbereich ist am 30. Juni 2025 erfolgt. Die Ergebnisse aus den Laboruntersuchungen stehen aus. Die weiteren Baustoffprobenahmen und die abschließende rechnerische Bewertung des Bauwerkes werden vorbereitet.

B 2, agra-Brücke bei Leipzig

Seit dem 7. November 2025 läuft eine umfassende technische Untersuchung der Brücke. Die Materialproben haben gezeigt, dass eine Entlastung dringend notwendig ist. Seit dem 14. November 2025 ist die Brücke daher auf je einen Fahrstreifen pro Richtung reduziert. Zusätzlich sind eine Geschwindigkeitsbegrenzung sowie die Absenkung der zulässigen Fahrzeuglast auf 3,5 Tonnen eingerichtet. (weitere Informationen auf der FAQ-Seite)

S 261, Brücke Bw 8 über die Zschopau Die Vergabe der Leistungen für die Sonderprüfung wird vorbereitet.
B 170, Umgehungsbrücke Dippoldiswalde Die Vergabe der Leistungen für die Sonderprüfung ist erfolgt. Nächste Schritte: Materialentnahmen Anfang Oktober 2025 geplant.
S 171, Brücke in Königstein Die Vergabe der Leistungen für die Sonderprüfung wird vorbereitet.
S 163, Brücke in Porschdorf Die Vergabe der Leistungen für die Sonderprüfung wird vorbereitet.
S 190, Brücke über die Freiberger Mulde Die Vergabe der Leistungen für die Sonderprüfung wird vorbereitet.
B 169, Brücke Bw 55e über die Freiberger Mulde Bauwerk wird dauerhaft überwacht.
B 169, Brücke Bw 55b über die Deutsche Bahn AG Bauwerk wird dauerhaft überwacht.
S 50, Brücke über die Eula Die Vergabe der Leistungen für die Sonderprüfung wird vorbereitet.
S 68, Brücke über den Elstermühlgraben Die Vergabe der Leistungen für die Sonderprüfung wird vorbereitet.
S 68, Brücke über die Weiße Elster in Pegau Die Vergabe der Leistungen für die Sonderprüfung wird vorbereitet.

 

Weitere Informationen im Überblick

B 2 Agra-Brücke

Agrabrücke der B 2 bei Leipzig

Elbebrücke Bad Schandau

Brücke der B 172 in Bad Schandau

B 101-Brücke bei Großenhain

Brücke über die Bahnstrecke bei Großenhain

Aktuelle Informationen und Meldungen

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