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Elbebrücke Bad Schandau

Stand: 19. Mai 2025

 

Meldungen von der Elbebrücke Bad Schandau

Fakten zum Bauwerk

Baujahr: 1977
Brückenlänge: 292 Meter, Hauptfeld über die Elbe (Stromfeld) 100 Meter lang mit Unterspannband
Brückenbreite: 13,85 Meter mit zwei Fahrstreifen und beidseitigem Gehweg
Konstruktionsart: einzelliger Spannbetonhohlkasten
Statisches System: 4-Feld Durchlaufträger, Hauptfeld unterspannt
Verwendetes Baumaterial: im Unterspannband über der Elbe unter dem Brückenüberbau unter anderem spannungsrissgefährdeter Hennigsdorfer Spannstahl (unter bestimmen mechanischen und chemischen Voraussetzungen neigt dieser zu spontanem Versagen)
Letzte Instandsetzung: 2001 bis 2003
Verkehrsmengen: durchschnittlich 6.790 Kfz in 24 Stunden (DTV);
Schwerverkehrsanteil (> 3,5 t) 3,3 %

 

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Elbebrücke in Bad Schandau als Foto und die Planungszeichnung im Vergleich
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Planmäßig ist das Unterspannbandes mittels Spannstahl (rot markierte Pfeile) vorgespannt worden. Es sollte somit komplett unter Druck stehen. Die dem Unterspannband damit eingeprägten Kräfte werden an den 6 Abstrebungen umgelenkt. Damit entsteht an jeder Abstrebung eine an den Überbau gerichtete unterstützende Kraft.

Aktuelle Informationen zur Elbebrücke in Bad Schandau

Was passiert aktuell an der Elbebrücke in Bad Schandau?

Seit dem 5. Mai laufen in Bad Schandau Baugrunderkundungen für eine mögliche Behelfsbrücke über die Elbe. Diese Untersuchungen sind ein wichtiger Schritt zur Erstellung der Entwurfs- und Ausführungspläne. Der erste vereinfachte Entwurf liegt bereits vor, doch die weitere Planung hängt maßgeblich von den Ergebnissen der Baugrunderkundungen ab.

Welche Untersuchungen werden durchgeführt?

An insgesamt 19 Bohrpunkten, mit Tiefen von 15 bis 20 Metern, wird der Baugrund genau analysiert. Grundlage für diese Arbeiten sind bestehende Baugrunddaten, geologische Karten sowie die Aufschlussdatenbank des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Es kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz:

  • Aufschlussbohrungen, um den Schichtaufbau des Bodens zu bestimmen.
  • Rammsondierungen, um die Bodenbeschaffenheit und die Rammbarkeit zu prüfen. Diese sind notwendig, da die Unterbauten der Brücke mit Spundwänden errichtet werden sollen.

Wie ist der zeitliche Ablauf der Baugrunduntersuchungen?

Die Arbeiten wurden mit den zuständigen Behörden abgestimmt und folgen diesem Zeitplan:

  • 5. Mai: Absteckung der Aufschlusspunkte durch Vermessungsfachleute
  • 6.–9. Mai: Vorbereitende Arbeiten, Abstimmung mit Medienträgern und Absperrungen einzelner Parkflächen
  • 12. Mai – 20. Juni: Durchführung der Bohr- und Sondierarbeiten an verschiedenen Standorten Einige Bohrpunkte haben noch kein exaktes Zeitfenster und werden je nach Fortschritt in das Gesamtkonzept integriert.

Gibt es Verkehrseinschränkungen durch die Bauarbeiten?

Ja, einige punktuelle Verkehrseinschränkungen sind unvermeidlich. Dazu gehören:

  • Sperrungen von Gehwegen
  • Fahrspurenverengungen
  • Temporäre Geschwindigkeitsreduzierungen

Diese Maßnahmen werden frühzeitig angekündigt, um die Auswirkungen für Anwohner und Verkehrsteilnehmer so gering wie möglich zu halten.

Welche weiteren Einschränkungen gibt es?

  • Ab 19. Mai wird eine Rampe für die Bohrebene am rechten Elbufer eingerichtet. Dadurch kann es zu kurzzeitigen Behinderungen durch Baustellenverkehr kommen. Die Bushaltestelle am Elbeparkplatz bleibt aber weiterhin in Betrieb.
  • 21. bis 28. Mai: Sperrung des Fußwegs an der Schandauer Straße sowie Einengung eines Fahrstreifens in Richtung Bad Schandau. Fußgänger und Radfahrer werden über die entsprechend eingeengte Fahrbahn geleitet. Die Höchstgeschwindigkeit wird in diesem Bereich auf 30 km/h reduziert, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten.
  • Keine Bauarbeiten an Wochenenden und Brückentagen, sodass es an diesen Tagen keine Einschränkungen oder Lärmentwicklungen gibt.

Wie geht es weiter?

Bis zur ersten Juniwoche sollen alle rechtselbischen Baugrunduntersuchungen abgeschlossen sein. Anschließend wird die Bohrtechnik auf das linkselbische Ufer verlegt.

Wie wird die Öffentlichkeit über den weiteren Verlauf informiert?

Laufend über den WhatsApp-Kanal „smilsachsen I Brücken-Update“ sowie offizielle Meldungen.

Untersuchungen zur Brückenstabilität: Belastungstest April 2025

Was genau geschah beim Belastungstest am 1. und 2. April?

Ein ferngesteuertes Schwerlastmodul wurde schrittweise mit bis zu 50 Tonnen beladen und über die gesperrte Brücke gesteuert, um ihre Tragfähigkeit zu testen. Ursprünglich waren drei Versuchstage bis 3. April vorgesehen. Da die Tests schneller als geplant verliefen, konnte der Belastungstest bereits am 2. April abgeschlossen werden. Während des Tests traten keine technischen Ausfälle auf, und es wurden keine kritischen Zustände an der Brücke festgestellt.

Was ist das Ergebnis des Belastungstests?

Die staatlich bestellten Prüfingenieure haben die Standsicherheit der Brücke bestätigt. Die Messergebnisse waren eindeutig positiv. Der Belastungstest hat ergeben: Die Elbebrücke ist für Kraftfahrzeuge bis 7,5 Tonnen befahrbar. Eine Freigabe für den Verkehr wurde am 10. April 2025 erteilt.

Es wurden umfangreiche Messergebnisse dokumentiert, die nun vertiefend ausgewertet werden. Es stehen noch Ergebnisse zu Materialuntersuchungen, statischen Nachrechnungen und zu beobachteten Schäden wie Spannungsrisskorrosion und sogenanntem „Betonkrebs“ aus.

Wie lange kann die Elbebrücke noch genutzt werden?

Das kann derzeit nicht sicher gesagt werden. Die installierte Messtechnik liefert auch unter laufendem Verkehr Daten, um Grenzwerte, Prüfintervalle und den Zustand des Bauwerks weiter bewerten zu können.

Warum wird die Brücke nicht sofort abgerissen, wenn sie Schäden hat?

Die Brücke ist aktuell standsicher. Ein sofortiger Abriss ist nicht notwendig, würde jedoch umfangreiche Planung und eine funktionierende Alternative erfordern – die derzeit nicht vorhanden ist. Eine Bewertung der Wirtschaftlichkeit einer Sanierung steht ebenfalls noch aus.

Bilder vom Belastungstest

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10.4.2025: Die Verkehrsfreigabe bis 7,5 Tonnen wird vorbereitet

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10.4.2025: Nach der Freigabe kann die Brücke wieder in beide Richtungen befahren werden.

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10.4.2025: Wo bis vor Kurzem noch die Gewichte für den Belastungstest standen, rollt bald wieder der Verkehr.

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4.4.2025: Das autonome Schwerlastmodul wird zum Abtransport aufgeladen.

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(© SMIL/Wächter)

2.4.2025 Der Belastungstest an der Elbebrücke in Bad Schandau wurde erfolgreich beendet

Brücke über einen Fluss von einer Drohne aus betrachtet
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1.4.2025: Erklärungen zum Belastungstest durch Stephan Berger (SMIL) und Lars Roßmann (LASuV).

Zwei Männer zeigen den Ablaufplan des Belastungstest an der Elbebrücke in Bad Schandau. Sie stehen auf der Brückenrampe.
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1.4.2025: Pressetermin mit Staatsministerin Regina Kraushaar und LASuV-Präsidentin Dr. Saskia Tietje.

Zwei Frauen in orangenen Jacken sprechen vor Journalisten mit Fernsehkameras
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1.4.2025: Das Schwerlastmodul fährt mit Gewichten über die Elbebrücke in Bad Schandau.

Ein rotes Schwerlastfahrzeug mit tonnenschweren Betonklötzen, das über eine Brücke fährt.
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1.4.2025: Beladung des Schwerlastmoduls mit 10-Tonnen-Gewichten.

Das Schwerlastfahrtzeug wird durch einen Baukran mit den Zusatzgewichten beladen.
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2.4.2025: Der zweite Versuchstag startet.

Die Brücke über die Elbe in Bad Schandau.
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31.3.2025: Das autonome Schwerlastmodul ist in Bad Schandau eingetroffen.

Schwerlastfahrzeug, das auf einem LKW transportiert wird
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31.3.2025: Die Vorbereitungen für den Belastungstest laufen.

Straßensperrungen in Bad Schandau

Kurzfristige und mittelfristige Lösungen

Welche Behelfsbrückenlösung wurde ermittelt?

Die Vorzugsvariante sieht eine neue Behelfsbrücke einige Meter stromaufwärts der bestehenden Brücke vor.

Wann beginnt der Bau der Behelfsbrücke?

Noch 2025, da kein umfangreiches Baurechtsverfahren erforderlich ist. Die Fertigstellung ist für 2026 geplant.

Welche Kosten sind für die Behelfsbrücke veranschlagt?

Rund 31 Millionen Euro, aufgeteilt in 17,5 Millionen für die Elbquerung, 13 Millionen für die Bahnquerung und 600.000 Euro für die Anbindung.

Pressemitteilung vom 24.3.2025: So wird die Bad Schandauer Behelfsbrücke aussehen

Langfristige Planung und Ersatzneubau

Wann wird mit dem Bau der neuen Elbebrücke begonnen?

Parallel zur Behelfsbrücke laufen die Planungen. Ein Ersatzneubau wird voraussichtlich rund 3,5 Jahre dauern.

Welche Schritte sind bis zum Neubau der Elbebrücke erforderlich?

Fertigstellung der Behelfsbrücke, Herstellung des Baurechts, Sicherstellung der Finanzierung.

Verkehrsführung und Umleitungen

Wie wird der Verkehr in Bad Schandau aktuell geregelt?

Die Brücke ist für Kraftfahrzeuge bis 7,5 Tonnen geöffnet. Für schwerere Fahrzeuge bleibt die bestehende Umleitungsführung über Land bestehen. An dieser sind derzeit keine Änderungen vorgesehen.

Kann die Bundeswasserstraße Elbe wieder befahren werden?

Die Elbe kann wieder uneingeschränkt befahren werden.

Können Radfahrer die Brücke nutzen?

Für den Radverkehr auf der Bad Schandauer Brücke wurde kurzfristig eine Lösung geschaffen: Ab 17. April dürfen Radfahrer die Brücke nutzen. Die entsprechende Beschilderung wurde angebracht. Zusätzlich wurde ein Überholverbot für Kraftfahrzeuge eingeführt, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. Dieses Verbot gilt zunächst durch die neu aufgestellten Verkehrsschilder. Nach Ostern erfolgt die regelkonforme Markierung mit einer durchgezogenen Doppellinie in Fahrbahnmitte.

Zuständige Ansprechpartner

Die Bundesrepublik Deutschland ist Baulastträger für die Elbbrücke im Zuge der B 172 in Bad Schandau. Der Freistaat Sachsen betreut die Brücke in Auftragsverwaltung. Beim Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sitzt die zuständige Verkehrsbehörde. Zudem liegen die Aufgaben für den ÖPNV und die Rettungsdienste beim Landkreis. Diese und weitere Beteiligte stehen im engen Austausch.

Wir bitten um Verständnis, dass die vorhandenen Kapazitäten derzeit zielgerichtet eingesetzt werden müssen und Anfragen nur im erforderlichen und möglichen Umfang beantwortet werden können. Anfragen der Presse sind wie gewohnt an die zuständigen Behörden zu richten.

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