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Brücken Bad Schandau

Stand: 26. November 2025

Allgemeines

Welche Brücken sind betroffen?

  • Die Elbebrücke Bad Schandau (Baujahr 1977, Spannbetonbrücke über die Elbe).
  • Die Bahnbrücke Bad Schandau (Baujahr 1975, Spannbetonbrücke über die Bahngleise).

Beide gehören zum Brückenzug entlang der Bundesstraße B 172.

Warum stehen die Brücken im Fokus?

Nach dem Einsturz der Dresdner Carolabrücke im September 2024 wurden alle vergleichbaren Spannbetonbrücken in Sachsen überprüft. Dabei wurden Risse und Materialprobleme festgestellt, die eine intensive Untersuchung und Überwachung notwendig machten.

Zusammenfassung der Perspektiven

  • Elbebrücke: Tragfähig bis 30 Tonnen, unter ständiger Beobachtung. Entscheidung über Sanierung oder Neubau steht noch aus.
  • Bahnbrücke: Ersatzneubau ist sicher notwendig. Behelfsbrücke wird vorbereitet. Frühwarnsystem (SEM) seit November 2025 installiert.
  • Regionale Bedeutung: Beide Brücken sind zentrale Verkehrsadern entlang der B 172. Ziel ist, kurzfristige Sicherheit und langfristige Lösungen zu gewährleisten.

Meldungen von den Brücken Bad Schandau

Elbebrücke Bad Schandau

 

Aktueller Stand zur Befahrbarkeit der Brücke

Wann wurde die Elbebrücke nach dem Belastungstest wieder geöffnet?

Am 10. April 2025 wurde die Brücke wieder für Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen und Radfahrer freigegeben.

Seit dem 12. November 2025 dürfen Fahrzeuge bis 30 Tonnen die Brücke nutzen. LKW müssen dabei einen Abstand von 50 Metern einhalten.

Wie wird die Sicherheit gewährleistet?

Es erfolgt ein kontinuierliches Monitoring mit Sensoren, faseroptischen Messungen und Schallemissionssystemen. Zudem gibt es vierteljährlich umfangreiche Auswertungen und eine sofortige Alarmierung bei Auffälligkeiten. Die Polizei kontrolliert die Einhaltung der Tonnagegrenzen.

Welche Einschränkungen gelten aktuell? (Stand: 12. November 2025)

Es sind Fahrzeuge bis 30 Tonnen sind zugelassen. LKW und Busse müssen einen Mindestabstand von 50 Metern einhalten. Radfahrer dürfen die Brücke weiterhin nutzen.

Wie ist der Zustand der Brücke?

Der Spannstahl und der Beton sind besser als zunächst befürchtet. Mittelfristig bestehen Defizite durch Alkali-Kieselsäure-Reaktion (»Betonkrebs«). Selbst bei weiteren Spannstahlrissen wäre eine sichere Nutzung mindestens ein weiteres Jahr gewährleistet

Kann die Bundeswasserstraße Elbe wieder befahren werden?

Die Elbe kann wieder uneingeschränkt befahren werden.

Welche Zukunftsperspektiven gibt es?

  • Kurzfristig: Nutzung bis 30 Tonnen unter Monitoring.
  • Mittelfristig: Prüfung, ob die Belastungsgrenze weiter angehoben werden kann.
  • Langfristig: Entscheidung über Sanierung/Ertüchtigung oder Ersatzneubau.

Eine Behelfsbrücke über die Elbe ist derzeit nicht konkret beauftragt, die Planungen laufen jedoch weiter, um im Bedarfsfall schnell reagieren zu können.

Fakten zum Bauwerk

Baujahr: 1977
Brückenlänge: 292 Meter, Hauptfeld über die Elbe (Stromfeld) 100 Meter lang mit Unterspannband
Brückenbreite: 13,85 Meter mit zwei Fahrstreifen und beidseitigem Gehweg
Konstruktionsart: einzelliger Spannbetonhohlkasten
Statisches System: 4-Feld Durchlaufträger, Hauptfeld unterspannt
Verwendetes Baumaterial: im Unterspannband über der Elbe unter dem Brückenüberbau unter anderem spannungsrissgefährdeter Hennigsdorfer Spannstahl (unter bestimmen mechanischen und chemischen Voraussetzungen neigt dieser zu spontanem Versagen)
Letzte Instandsetzung: 2001 bis 2003
Verkehrsmengen: durchschnittlich 6.790 Kfz in 24 Stunden (DTV);
Schwerverkehrsanteil (> 3,5 t) 3,3 %

 

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Elbebrücke in Bad Schandau als Foto und die Planungszeichnung im Vergleich
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Planmäßig ist das Unterspannbandes mittels Spannstahl (rot markierte Pfeile) vorgespannt worden. Es sollte somit komplett unter Druck stehen. Die dem Unterspannband damit eingeprägten Kräfte werden an den 6 Abstrebungen umgelenkt. Damit entsteht an jeder Abstrebung eine an den Überbau gerichtete unterstützende Kraft.

Untersuchungen zur Brückenstabilität: Belastungstest April 2025

Was genau geschah beim Belastungstest am 1. und 2. April?

Ein ferngesteuertes Schwerlastmodul wurde schrittweise mit bis zu 50 Tonnen beladen und über die gesperrte Brücke gesteuert, um ihre Tragfähigkeit zu testen. Ursprünglich waren drei Versuchstage bis 3. April vorgesehen. Da die Tests schneller als geplant verliefen, konnte der Belastungstest bereits am 2. April abgeschlossen werden. Während des Tests traten keine technischen Ausfälle auf, und es wurden keine kritischen Zustände an der Brücke festgestellt.

Was ist das Ergebnis des Belastungstests?

Die staatlich bestellten Prüfingenieure haben die Standsicherheit der Brücke bestätigt. Die Messergebnisse waren eindeutig positiv. Der Belastungstest hat ergeben: Die Elbebrücke ist für Kraftfahrzeuge bis 7,5 Tonnen befahrbar. Eine Freigabe für den Verkehr wurde am 10. April 2025 erteilt.

Es wurden umfangreiche Messergebnisse dokumentiert, die nun vertiefend ausgewertet werden. Es stehen noch Ergebnisse zu Materialuntersuchungen, statischen Nachrechnungen und zu beobachteten Schäden wie Spannungsrisskorrosion und sogenanntem »Betonkrebs« aus.

Wie lange kann die Elbebrücke noch genutzt werden?

Das kann derzeit nicht sicher gesagt werden. Die installierte Messtechnik liefert auch unter laufendem Verkehr Daten, um Grenzwerte, Prüfintervalle und den Zustand des Bauwerks weiter bewerten zu können.

Warum wird die Brücke nicht sofort abgerissen, wenn sie Schäden hat?

Die Brücke ist aktuell standsicher. Ein sofortiger Abriss ist nicht notwendig, würde jedoch umfangreiche Planung und eine funktionierende Alternative erfordern – die derzeit nicht vorhanden ist. Eine Bewertung der Wirtschaftlichkeit einer Sanierung steht ebenfalls noch aus.

Bilder vom Belastungstest

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10.4.2025: Die Verkehrsfreigabe bis 7,5 Tonnen wird vorbereitet

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10.4.2025: Nach der Freigabe kann die Brücke wieder in beide Richtungen befahren werden.

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10.4.2025: Wo bis vor Kurzem noch die Gewichte für den Belastungstest standen, rollt bald wieder der Verkehr.

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4.4.2025: Das autonome Schwerlastmodul wird zum Abtransport aufgeladen.

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(© SMIL/Wächter)

2.4.2025 Der Belastungstest an der Elbebrücke in Bad Schandau wurde erfolgreich beendet

Brücke über einen Fluss von einer Drohne aus betrachtet
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1.4.2025: Erklärungen zum Belastungstest durch Stephan Berger (SMIL) und Lars Roßmann (LASuV).

Zwei Männer zeigen den Ablaufplan des Belastungstest an der Elbebrücke in Bad Schandau. Sie stehen auf der Brückenrampe.
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1.4.2025: Pressetermin mit Staatsministerin Regina Kraushaar und LASuV-Präsidentin Dr. Saskia Tietje.

Zwei Frauen in orangenen Jacken sprechen vor Journalisten mit Fernsehkameras
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1.4.2025: Das Schwerlastmodul fährt mit Gewichten über die Elbebrücke in Bad Schandau.

Ein rotes Schwerlastfahrzeug mit tonnenschweren Betonklötzen, das über eine Brücke fährt.
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1.4.2025: Beladung des Schwerlastmoduls mit 10-Tonnen-Gewichten.

Das Schwerlastfahrtzeug wird durch einen Baukran mit den Zusatzgewichten beladen.
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2.4.2025: Der zweite Versuchstag startet.

Die Brücke über die Elbe in Bad Schandau.
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31.3.2025: Das autonome Schwerlastmodul ist in Bad Schandau eingetroffen.

Schwerlastfahrzeug, das auf einem LKW transportiert wird
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31.3.2025: Die Vorbereitungen für den Belastungstest laufen.

Straßensperrungen in Bad Schandau

Zuständige Ansprechpartner

Die Bundesrepublik Deutschland ist Baulastträger für die Elbbrücke im Zuge der B 172 in Bad Schandau. Der Freistaat Sachsen betreut die Brücke in Auftragsverwaltung. Beim Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sitzt die zuständige Verkehrsbehörde. Zudem liegen die Aufgaben für den ÖPNV und die Rettungsdienste beim Landkreis. Diese und weitere Beteiligte stehen im engen Austausch.

Wir bitten um Verständnis, dass die vorhandenen Kapazitäten derzeit zielgerichtet eingesetzt werden müssen und Anfragen nur im erforderlichen und möglichen Umfang beantwortet werden können. Anfragen der Presse sind wie gewohnt an die zuständigen Behörden zu richten.

Bahnbrücke Bad Schandau

Aktueller Stand zu den Einschränkungen auf der Bahnbrücke

Bohrungen in einen Felsen vor einer Brücke über eine Eisenbahnstrecke
© IFG Ingenieurbüro für Geotechnik GmbH

Aktueller Hinweis 

Die Vorbereitungen zur Errichtung der Behelfsbrücke über die Bahngleise laufen auf Hochtouren. Dafür müssen auch geotechnische Untersuchungen durchgeführt werden. Seit 24. November ist deshalb die Fahrbahn der Bundesstraße 172 in Bad Schandau, konkret im Hangbereich voll gesperrt. Die Sperrung soll voraussichtlich bis 28. November 2025 dauern. (siehe Pressemeldung vom 12. November 2025)

 

 

 

Welche Einschränkungen gelten aktuell? (Stand: 12.11.2025)

Seit dem 21. Oktober 2025 ist die Brücke nur noch einspurig mit Ampelregelung befahrbar. Fußgänger können die Gehwege nutzen. Radfahrer müssen aus Sicherheitsgründen den Gehweg benutzen und das Rad schieben. Diese Verkehrsführung bleibt bis auf Weiteres bestehen.

Warum gibt es Einschränkungen?

Umfangreiche Materialuntersuchungen haben gezeigt, dass die Brücke entlastet werden muss. Ein Ersatzneubau ist unausweichlich. Eine Behelfsbrücke wird vorbereitet.

Wie wird die Sicherheit überwacht?

Seit dem 3. November 2025 wird ein schallakustisches Messsystem (Schallemissions-Monitoringsystem, SEM) installiert. Die Messanlage wird sowohl oberhalb der Bahngleise als auch im angrenzenden Nebenbereich unterhalb des Bauwerks angebracht. Das System erkennt Spannstahlbrüche und liefert eine sofortige Datenauswertung mit automatischer Alarmierung bei kritischen Ereignissen. Damit erfolgt eine Echtzeitüberwachung, analog zur benachbarten Elbebrücke. Ziel ist es, Veränderungen an den Spanngliedern und am Bauwerk frühzeitig zu erkennen und so die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer sowie die Bahn dauerhaft zu gewährleisten.

Welche Zukunftsperspektiven gibt es?

Die Bahnbrücke wird durch das SEM überwacht, bis der Ersatzneubau realisiert werden kann. Die Planungen und Genehmigungen für den Neubau laufen bereits mit Hochdruck. Über den weiteren Verlauf der Arbeiten und mögliche Auswirkungen auf den Verkehr wird fortlaufend informiert. Kurzfristig bleibt die Verkehrsführung mit einer Fahrspur und Ampelregelung bestehen, um das Bauwerk zu entlasten.

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