11.04.2022

Abschluss der Untersuchungen zu Möglichkeiten einer Instandsetzung der Egerschen Brücke in Mühlwand und weiteres Vorgehen

PRESSEMITTEILUNG

Die umfangreichen Untersuchungen zu Möglichkeiten einer Instandsetzung der denkmalgeschützten Egerschen Brücke in Mühlwand sind mit Vorliegen der bauchemischen Untersuchung des Bestandsmaterials vollständig abgeschlossen. Diese zusätzliche, vertiefende Untersuchung zur Materialbeschaffenheit des Bauwerkes wurde im vergangenen Jahr zwischen der sächsischen Straßenbauverwaltung und den zuständigen Denkmalschutzbehörden des Freistaates vereinbart. Bei einem Vor-Ort-Termin informierten Vertreter des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr und der LISt GmbH unter Beteiligung des Vogtlandkreises und der Stadt Reichenbach zu den Ergebnissen und den daraus abzuleitenden Maßnahmen.

Die abschließende Untersuchung bestätigte die unzureichende Widerstandsfähigkeit des vorhandenen Natursteinmaterials, die sich bereits in der zuvor durchgeführten Machbarkeitsstudie und in dem sich daran anschließenden Gutachten mit einer statischen Bewertung des Brückenbauwerks abgezeichnet hatte. Deutlich wurde die weit fortgeschrittene Verwitterung des Natursteins und gleichermaßen eine hohe Anfälligkeit für Frostschäden aufgrund der großen Wasseraufnahmefähigkeit. In durchgeführten Laborversuchen konnte am Gesteinsmaterial nur eine äußerst geringe Druckfestigkeit festgestellt werden. Eine ausreichende Tragfähigkeit des Materials ist nicht mehr gegeben und somit eine denkmalschutzgerechte Instandsetzung unter Nutzung des vorhandenen Materials leider nicht mehr möglich. Dies gilt ebenso für einen in Erwägung gezogenen Rück- und Wiederaufbau der Brücke mit dem Bestandsmaterial.

Dr. Jens Albrecht, Abteilungsleiter Mobilität im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr:

„Eine Instandsetzung der Egerschen Brücke ist technisch nicht mehr zu realisieren. In Verbindung mit der gefährdeten Standsicherheit der Brücke, insbesondere bei Hochwasser, wurde daher der Rückbau vereinbart. Die Rückbauplanungen werden wir in enger Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden vornehmen und prüfen, in welcher Form Elemente erhalten werden können, die an Verlauf und Material der Brücke erinnern. Dabei spielen auch die Belange des Hochwasserschutzes eine Rolle.“

Das Bauwerk aus dem 18. Jahrhundert wird seit 1988 nicht mehr für den Straßenverkehr genutzt, seit 2013 ist die Egersche Brücke auch für den Fußgänger- und Radverkehr gesperrt. Eine umfassende aktuelle Dokumentation des Bauwerkes wird im weiteren Verlauf der Rückbauplanungen im Auftrag der sächsischen Straßenbauverwaltung angefertigt.

Weitere Informationen zum Rückbau werden zu gegebener Zeit veröffentlicht.

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