02.11.2020

Egersche Brücke - Machbarkeitsstudie und Tragfähigkeitsgutachten vorgestellt

PRESSEMITTEILUNG

In der im Auftrag des Freistaat Sachsen im Herbst 2019 durchgeführten Machbarkeitsstudie heißt es, dass das Bauwerk mit seiner jetzigen Bausubstanz nicht erhalten werden kann. Die Ersteller der Studie hatten im Zuge ihrer Untersuchungen festgestellt, dass der verwendete Alaunschiefer zu geringe Druckfestigkeiten und zu hohe Verwitterungsgrade aufweist. Sie hatten jedoch zugleich eine vertiefende Untersuchung zur Tragfähigkeit empfohlen, um Material und Statik noch sicherer beurteilen zu können.

Das hierfür von einem unabhängigen Gutachter erstellte „Gutachten zur Bewertung der Tragfähigkeit und des Bauwerkszustandes der Egerschen Brücke“ liegt inzwischen vor. Aktueller Erkenntnisstand: Selbst für die Nutzlasten einer Fuß- und Radwegbrücke reicht die Tragfähigkeit nicht aus. Weder eine Fugensanierung noch ein Ersatzneubau unter überwiegender Wiederverwendung der historischen Materialien können die Brücke ausreichend stand- und verkehrssicher machen.

Eine ursprünglich geplante Beratung der Untersuchungsergebnisse mit den Beteiligten musste am Freitagvormittag (30.10.) aufgrund der aktuellen Covid-19-Lage durch eine Telefonkonferenz ersetzt werden. Daran teilgenommen haben Vertreter des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr sowie des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung, des Landesamtes für Denkmalschutz und der Unteren Denkmalschutzbehörde des Vogtlandkreises, weiterhin Reichenbachs Oberbürgermeister Raphael Kürzinger sowie Vertreter der LASuV-Niederlassung Plauen und der LISt GmbH.

Bei der Telefonkonferenz wurden die Machbarkeitsstudie und insbesondere das neue Ergänzungsgutachten ausführlich erläutert und diskutiert. Die Beteiligten werden die kommenden Wochen nutzen, um das Gutachten auszuwerten. Das Landesamt für Denkmalschutz stellte zudem in Aussicht, auf Basis der bisherigen Erkenntnisse noch eine weitere Prüfung durch das Institut für Diagnostik und Konservierung an Denkmalen in Sachsen u. Sachsen-Anhalt e.V. zu beauftragen. Ziel der Prüfung ist die weitere Suche nach Möglichkeiten zum mindestens teilweisen Erhalt der historischen Bausubstanz.

Die Beteiligten haben verabredet, sich Anfang kommenden Jahres erneut zusammenzufinden. Dann soll über das weitere Vorgehen im Umgang mit der bereits seit 2013 gesperrten Brücke aus dem 18. Jahrhundert entschieden werden. Wir informieren die Öffentlichkeit über die weiteren Entwicklungen.

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